Pfullinger Hallen und Klosterkirche: Gemeinderat fasst Baubeschlüsse
Gestern Abend ist der Pfullinger Gemeinderat zu seiner letzten Sitzung in diesem Jahr zusammengekommen und hatte dabei ein ordentliches Programm abzuarbeiten. So stand etwa die Debatte um die Anträge der Fraktionen zum Haushaltsentwurf der Stadtverwaltung auf dem Programm, den diese im November in den Rat eingebracht hatte. Die endgültige Entscheidung zum Haushalt fällt mit der Verabschiedung am 18. Januar im nächsten Jahr. In anderer Sache traf der Gemeinderat gestern bereits Beschlüsse: Sowohl an der Klosterkirche als auch an den Pfullinger Hallen wird bald gebaut, beziehungsweise saniert. Zusammen kommen die beiden Maßnahmen auf rund 5,5 Millionen Euro Gesamtkosten. Gut investiertes Geld, findet Stefan Wörner: „Vereine und Kultur in unserer Stadt brauchen geeignete Räume, um sich dort entfalten zu können. Dafür muss die Stadt die Rahmenbedingungen schaffen“, so der Bürgermeister.
Etwa 3,2 Millionen Euro entfallen auf den Anbau der historischen Klosterkirche. Allerdings erwartet die Stadt insgesamt rund 1,5 Millionen Euro an Zuschüssen und Spenden, so dass sich die Belastung des städtischen Haushaltes mit etwa 1,7 Millionen errechnet. Der Baubeginn soll möglichst schnell erfolgen, da die Arbeiten mit Blick auf die Fördermittel bis Anfang 2024 fertiggestellt sein müssen. Die Baugenehmigung liegt bereits vor. „Ein zügiger Baubeginn ist geboten“, betont auch Stefan Wörner. „Angesichts der hohen Förderzusagen ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um das Projekt in die Tat umzusetzen.“
Die Pläne des Architekturbüros Bamberg sehen eine Fluchttreppe für die weitere Nutzung der Klosterkirche, die Erweiterung und Erneuerung der WC-Anlage, eine Küche sowie einen multifunktionalen Saal für bis zu 199 Besucher vor. Mit dieser Planung kann die bestehende Klosterkirche in allen Geschossen ohne Einschränkungen aus brandschutztechnischen Gründen und ohne Barrieren genutzt werden. In den neuen Räumlichkeiten können künftig standesamtliche Trauungen, Ausstellungen sowie – unter Berücksichtigung der gesetzlich vorgegebenen Lärmschutzrichtwerte – eine Reihe kultureller Events wie beispielsweise Theater, Musikdarbietungen und auch private Veranstaltungen stattfinden.
Im Fall der Pfullinger Hallen hatten sich die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte bereits 2018 für eine Umgestaltungsvariante entschieden, die auch die Hausmeisterwohnung miteinbezieht. Architekt Eberhard Wurst stellte die Pläne im Gremium vor. Ab Mitte nächsten Jahres sollen dort die Arbeiten beginnen. Die Bereiche, die den Festsaal und die Sporthalle betreffen, sind dann im darauffolgenden Jahr 2023 an der Reihe.
Geplant ist unter anderem, die Hallen mit deutlich großzügigeren sanitären Anlagen auszustatten, als dies bisher der Fall ist. Dazu kommen neu nutzbare Räume auf der Nordseite, die künftig je nach Veranstaltung als Besuchergarderobe, Künstlerbereich oder Lagerfläche dienen können. Einen neuen Bühnenboden wird darüber hinaus der Festsaal bekommen und die bestehende Küche soll einer verkleinerten Cateringküche mit getrenntem Zugang weichen.
Im ehemaligem Lagerraum und in Teilen der Küche entstehen zwei getrennte Umkleidebereiche und eine Lehrerumkleide mit Dusche, die direkt von der Außensportfläche zugänglich sind. Hinzu kommen Brandschutzmaßnahmen und Arbeiten an der Elektroinstallation und Lüftungsanlage. Die Kosten für die Maßnahmen an den Pfullinger Hallen beziffert die Stadt mit rund 2,3 Millionen Euro. An Zuschüssen sind etwa 180.000 Euro zu er warten. „Wir verbinden hier das Notwendige mit dem Angenehmen und bringen die Pfullinger Hallen auf einen aktuellen Stand“, beschreibt es der Bürgermeister. „Zwei bedeutsame kulturhistorische Pfullinger Denkmäler werden für eine zeitgemäße Nutzung hergerichtet und entfalten als Kultur- und Veranstaltungsstätten eine Strahlkraft weit über Pfullingen hinaus“, so Stefan Wörner.