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Der in Kohlberg geborene Architekt Philipp Jakob Manz (1861 – 1936) hatte sein 1889 „Spezialbureau für Industrie- und Wasserbauten" ganz auf die Be­dürfnisse der regionalen Textilindustrie ausgerichtet. Das Büro boomte, um 1900 (jetzt mit Sitz in Stuttgart) baute Manz für fast alle namhaften Textilfabrikanten in Württemberg. In den Jahren vor und während des Ersten Weltkriegs war Manz einer der meistbeschäftigten Industrieplaner seiner Zeit in Europa.

In den Jahren zwischen 1900 bis 1910 war die Reutlinger Industrie ein wichtiger Auftraggeber von Manz: darunter die Metalltuchhersteller Christian Wandel, Ulrich Kohlöffel, Hermann Wangner, Friedrich Schradin, Zwirnerei Anner, Trikotfabrik Max Hofstetter, Strick­maschinenfabrik Stoll, Spinnerei Gminder im Werk II.

Nach dem Vorbild spezialisierter britischer Ingenieur-Architekten mit seriellen Industriebauten erfolgreich, war Manz global tätig. Mit Manz zu bauen, bedeutete mit einem Spezialisten zu bauen, der sein Know-how in den Bereichen Energieversorgung und Maschinenwesen in die Bauplanung integrierte und ein systematisches Kosten- und Zeitmanagement seiner Baustellen vorweisen konnte.

Im Jahr 1925 erfolgte für die Baumwoll­spinnerei Unterhausen (BSU) der Bau einer Zwirnerei mit 15.000 Spindeln auf dem Gelände der vormaligen Papierfabrik Krauß Erben in Pfullingen in der Klosterstraße 145. Das Pfullinger Werk war damals mit rund 850 Arbeitern und Angestellten eines der größten in der Region.

Quellen: Renz, Kerstin (2015) In Rt Geschi-Blätter  54, Gieseler, Albert (2009). Mannheim. Homepage