Zuwendungsbescheid erhalten - Kommunale Wärmeplanung in Pfullingen kann beginnen
Die Stadt Pfullingen ist bei der Erstellung ihres freiwilligen kommunalen Wärmeplans einen Schritt weiter: Jüngst ging der Zuwendungsbescheid des Karlsruher Instituts für Technologie im Rahmen der Projektträgerschaft Umweltforschung – Baden-Württemberg Programm Lebensgrundlage Umwelt und ihrer Sicherung für die freiwillige kommunale Wärmeplanung im Rathaus ein, demzufolge bis zu 80 Prozent der Kosten für die Erstellung der Wärmeplanung übernommen werden. Eigentlich hatte man mit dem Bescheid bereits im Mai gerechnet, nun dauerte es knapp ein halbes Jahr länger, was es aber abzuwarten galt, um die großzügige Förderung nicht aufzugeben.
Jetzt kann es also tatsächlich losgehen: Gemeinsam mit der vom Gemeinderat ausgewählten „greenventory GmbH“ aus Freiburg wird die Stadt nun im ersten Schritt eine Bestandsanalyse zum Wärmebedarf und zur Versorgungsstruktur sowie eine Analyse der vorhandenen Potenziale zur Wärmeversorgung mittels erneuerbarer Energien vornehmen. Darauf aufbauend kann dann die Stadt ein Szenario für eine klimaneutrale Wärmeversorgung im Jahr 2040 erstellen. Außerdem wird eine Strategie entwickelt, wie dieser Umbau gelingen kann und wie die Prioritäten zu setzen sind, um eine klimaneutrale Wärmeversorgung aller Gebäude zu ermöglichen.
Hinter all dem steht ein das große Ziel, in Pfullingen einen klimaneutralen Gebäudebestand bis zum Jahr 2040 zu erreichen. Denn in Deutschland wird aktuell noch immer mehr als ein Drittel des Gesamtenergieverbrauchs für die Erzeugung von Wärme verwendet. Und geheizt wird dabei zu über 70 Prozent mit Gas und Heizöl, also mit fossilen Stoffen - davon bildet auch die Echazstadt keine Ausnahme.
„Um die klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2040 realisieren zu können, muss der Endenergiebedarf im Gebäudesektor deutlich reduziert werden“, beschreibt es Stefan Wörner. „Zudem müssen wir bereits heute kommunalpolitisch die richtigen Entscheidungen treffen, um den verbleibenden Energiebedarf klimaneutral, also maßgeblich unter Einbindung von Erneuerbaren Energien und Abwärmenutzung, decken zu können. Die globale Transformation beginnt auch und gerade bei uns im Lokalen“, so der Bürgermeister.
Die Aufstellung des kommunalen Wärmeplans, die in diesen Tagen beginnt, wird nun etwa ein Jahr andauern – ab Ende 2024 ist also mit ersten Ergebnissen zu rechnen. Allzu großen Hoffnungen erteilt der Bürgermeister mit einer entsprechenden Einordnung allerdings schon heute eine Absage: „Die Wärmeplanung ist ein Strategiepapier für eine kommunale Schwerpunktsetzung und Priorisierung. Es ist nicht zu erwarten, dass es uns gelingen wird, auf dieser Basis zeitnah flächendeckende Nahwärmenetze in Pfullingen zu schaffen. Dies ist organisatorisch, personell und finanziell schlichtweg nicht zu leisten.“ Bei der Entwicklung der Strategie wird die Stadt auch durch die Klimaschutz-Agentur des Landkreises Reutlingen beratend unterstützt.