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Am Pfingstmontag ist Deutscher Mühlentag – auch in Pfullingen


Am Pfingstmontag, 29. Mai, findet der 28. Deutsche Mühlentag statt. Auch das Mühlen- und Trachtenmuseum in der ehemaligen Baumann´schen Mühle sowie die Flad´sche Sägemühle beteiligen sich wieder an diesem Aktionstag. Ebenfalls werden auf dem WasserErlebnisPfad unter dem Motto „Mühlen einst und jetzt“ die Geheimnisse der einstigen Mühlenstandorte gelüftet.

In Pfullingen existierten schon im 13. Jahrhundert verschiedene Mühlen, unter anderem die Baumann´sche Mühle, die Schlossmühle beim Rempenschloss, die Volk´sche Mühle (Kraußstraße 6/1) und die Rehm´sche Mühle (Leonhardstraße 19). Im Laufe der Jahrhunderte baute man Mühlen zum Zerkleinern und zum Bearbeiten von allerhand Materialien: Es gab Säg-, Walk-, Papier-, Hanf-, Flachs-, Öl-, Gips-, Pulver- und Schleifmühlen.

Passend zu diesem Thema führt Prof. Waltraud Pustal Interessierte auf dem WasserErlebnisPfad durch die Mühlen- und Industriegeschichte Pfullingens. Treffpunkt zu der ca. 1,5 stündigen Exkursion ist um 10:30 Uhr am Eingang des Mühlenmuseums. Unsere Infobroschüre zum WasserErlebnisPfad ist im Bürgerservice, in der Mühlenstube oder auf telefonische Anfrage direkt bei der Stadtverwaltung Pfullingen erhältlich.

1624 wird von neun Mühlen berichtet, 1828 zählt Stadtpfarrer Friedrich Wilhelm Meyer, der erste Pfullinger Ortschronist, der Schwager Ludwig Uhlands, 15 „Wassertriebwerke“ auf: 2 Papiermühlen, 2 Öl-, 2 Gips-, 1 Säg-, 5 Mahlmühlen, 2 Hanfreiben und 1 Eisenhammer. Mit dem Einsetzen der Industrialisierung und dem inzwischen aufgebauten öffentlichen Stromnetz verloren die Mühlen zusehends an Bedeutung. Nach und nach „verschwanden“ sie aus dem Stadtbild Pfullingens. Die Baumann´sche Mühle – heute ein Kulturdenkmal – ist nach ihrer Renovierung die letzte noch funktionsfähige Mühle, in der heute das Mühlen- und Trachtenmuseum untergebracht ist.

In dem der Echaz zugewandten Teil der ehemaligen Baumann´schen Mühle wurde die technische Einrichtung der früheren Haydt´schen Mühle eingebaut. Diese war noch bis Ende der 1970er Jahre in Betrieb, eine Getreidemühle, wie sie in dieser Art landauf, landab seit Anfang des 20. Jahrhunderts als Kundenmühle für die ortsansässigen Bauern üblich war. Die funktionsfähige Mühle geht über vier Stockwerke und ist mit vier Mahlgängen und einem Mühlenaufzug ausgestattet. Sie ist das Herzstück des Museums. Leicht überschaubar – wie das im normalen Arbeitsbetrieb nicht möglich war – können Mahlgänge, Becherwerke, Reinigungsmaschinen, Plansichter und sonstige Einrichtungen studiert werden. Das Museum informiert nicht nur über die Verbesserung der Mühlentechnik vom einfachen Mühlstein bis zum Walzenstuhl und nicht nur über die frühere Bedeutung der Kornmüllerei und über die soziale Stellung des Müllers, sondern auch über die Nutzung der Wasserkraft, beginnend mit verschiedenen Arten von Wasserrädern bis zur modernen Turbine.

Die Baumann´sche Mühle ist am Deutschen Mühlentag von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Führungen werden laufend mit Martin Fink durch das Mühlenmuseum, sowie um 11:00 und 14:00 Uhr im Trachtenmuseum mit Anke Niklas angeboten. Die diesjährige Sonderausstellung des Schwäbischen Albvereins im Trachtenmuseum „Unterwäsche – Urgroßmutter untern Rock geschaut“ ist ebenfalls ab 10.00 Uhr zu besichtigen.

Auch ohne Führung können die Besucherinnen und Besucher viel Interessantes über die ausgestellten Trachten erfahren. Infostellen mit entsprechender Audio-Führung erzählen die Geschichte(n) der Trachten, welche aus der Zeit des 18. bis 20. Jahrhunderts stammen. Wir freuen uns sehr über dieses Angebot, welches Dank der finanziellen Unterstützung durch das „Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ realisiert wurde. Das Trachtenmuseum ist ein Informationszentrum des Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Der Schwäbische Albverein bewirtet in der Mühlenstube seine Gäste mit Maultaschen sowie Kaffee und Kuchen.

Traditionell dabei ist die Flad´sche Sägemühle in der Hohe Straße 10. Von 1846 bis 1861 war dort eine Fadenzwirnerei untergebracht. 1861 wurde eine Holzgattersäge eingebaut, die bis 1967 mittels eines unterschlächtigen Wasserrades ihren Dienst tat. Dieses Wasserrad steht heute als Anschauungsobjekt an der Römerstraße. Seit 1967 treibt eine 21 PS (15 KW) starke Turbine die Säge an. Im Jahre 1997 wurde mit dieser Säge das letzte Mal offiziell gearbeitet. Herr Otto Flad wird an diesem Tag die Sägemühle zur Demonstration für die Besucher in Betrieb nehmen. Für das leibliche Wohl wird bestens gesorgt. Es gibt original schwäbisches Rettichvesper mit einem Vierling Wurst, Ripple, Käse oder Schwarze Wurst sowie Pommes für die kleinen Besucher. Die Mühle kann von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr besichtigt werden.

Der Eintritt ist in allen Museen frei.

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