Fachwerkhäuser in der Innenstadt

Aktuell

Der letzte Schliff in der Pfullinger Verwaltungsschule


In der Bezirksschule Pfullingen beenden in Kürze 21 Prüflinge ihre mehrjährige Ausbildung und werden dann in ganz Baden-Württemberg in Rathäusern, Landratsämtern und Behörden arbeiten.

Vermutlich wissen nur wenige Pfullingerinnen und Pfullinger, dass unter dem Dach der Volkshochschule eine Einrichtung existiert, die in hoheitlicher Funktion für das Regierungspräsidium Karlsruhe die Auszubildenden des Berufs der Verwaltungsfachangestellten zu ihrem Abschluss bringt. Als verlängerter Arm der Verwaltungsschule Karlsruhe übernimmt die Bezirksschule in Pfullingen hier die Lehre für die Azubis aus der Umgebung und ist im Anschluss auch für die Abnahme der Prüfungen verantwortlich.

„Als ausgebildeter Lehrer war für mich die Übernahme der Schulleitung besonders reizvoll und die neue Aufgabe macht mir immer mehr Freude“, erklärt Alexander Tomisch. Der kommissarische Leiter der vhs Pfullingen ist seit einigen Monaten für die Bezirksschule verantwortlich und hat die Feuertaufe mit der Durchführung des letzten Kurses schon bestanden. In diesem Durchgang bewältigt er die Aufgabe mit dem jüngsten Neuzugang im Team der vhs: Daniela Orfanidis. Die 53-jährige hat nach Jahren im Rathaus eine neue Herausforderung gesucht. Es sei natürlich eine große Erleichterung gewesen, dass bereits ein hochmotiviertes und eingespieltes Team von Lehrenden vorhanden war, bekräftigen sowohl Tomisch als auch Orfanidis und meinen damit die rund 30 Beschäftigten der umliegenden Stadtverwaltungen, die den Unterricht gestalten.

Klasse der Pfullinger Bezirksschule

So finden sich in der Bezirksschule Pfullingen vom Kämmerer über Amtsleiter bis hin zum Bürgermeister Personen aus vielen Gemeinden und den unterschiedlichsten Bereichen, die sich aber in einem Punkt gleichen: Sie brennen für ihre Disziplin und wollen diese Leidenschaft auch bei den kommenden Generationen wecken. „Im Gegensatz zur landläufigen Meinung ist die Arbeit in der Verwaltung sehr facettenreich und birgt viele Möglichkeiten zur Gestaltung“, führt Philipp Hirrle aus, der im Landratsamt Reutlingen beschäftigt ist und das Fach Kommunalrecht unterrichtet. „Die Arbeit in einer modernen Verwaltung ist an den Belangen der Bürgerinnen und Bürger orientiert und soll, unter Beachtung des geltenden Rechts, letztlich ein attraktives Gemeinwesen gewährleisten. Dies hat viele spannende Prozesse zur Folge, an denen man unmittelbaren Anteil hat,“ ergänzt Hirrle.

Dass die Schülerinnen und Schüler zum Ende ihrer Ausbildung nochmals von Lehrkräften aus der Praxis auf die finalen Prüfungen vorbereitet werden, sehen diese dabei rundum als Vorteil. „So wird eine weitere starke Brücke zwischen den Inhalten aus den zwei Jahren in der Berufsschule und der täglichen Praxis geschaffen, die für viele erhellende Momente sorgt“, sagt Felix Haugstätter, der seine Ausbildung bei der Stadt Sindelfingen absolviert. Obwohl die Fahrtzeiten bisweilen für die Schülerinnen und Schüler ganz erheblich sind, kommen die meisten gerne nach Pfullingen. Iris Rapp hat ihren Lebensmittelpunkt für den knapp viermonatigen Prüfungslehrgang sogar gleich ganz nach Pfullingen verlegt und genießt das Leben in der Echaz-Stadt.

„Das ein erheblicher Anteil von Dozentinnen und Dozenten in unserer Bezirksschule aus den Reihen der Pfullinger Stadtverwaltung stammt, macht deutlich, mit wie viel Engagement und mit welch hoher fachlicher Kompetenz wir ausgestattet sind“, freut sich Bürgermeister Stefan Wörner. ‚Und auch in der Verwaltungsschule in Karlsruhe ist man sehr froh über die unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem Standort am Rande der Schwäbischen Alb. „Die Bezirksschule in Pfullingen ist eine wichtige Stütze in der Ausbildung der kommunalen Verwaltung“, sagt der stellvertretende Schulleiter der Karlsruher Einrichtung, Rainer Schlager. Ohne die Arbeit der etwa zehn Bezirksschulen in ganz Baden-Württemberg, welche zumeist in größeren Städten wie Stuttgart und Tübingen liegen, wäre die Arbeit nicht zu bewältigen.

Im Herbst werden dann wie üblich zwei Kurse durchgeführt und insgesamt also über 40 Schülerinnen und Schüler in Pfullingen zum Abschluss gebracht. Abhängig von Zahlen der neuen Jahrgänge könnten vielleicht sogar eines Tages drei Kurse gebraucht werden. Die Bezirksschule in Pfullingen wäre in jedem Fall bereit.

Direkt nach oben