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vhs Pfullingen: Rückenwind-Projekt – auf der Zielgeraden zum Abschluss


Im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Rückenwind“, das dem Schließen Corona-bedingter Lernlücken dient, werden über die vhs Pfullingen Schülerinnen und Schüler vom Friedrich-Schiller-Gymnasium und der Wilhelm-Hauff-Realschule auf die Abitur- und Realschulprüfungen vorbereitet.

Ein Traum für Lehrkräfte: Die Jugendlichen im Seminarraum der vhs Pfullingen arbeiten hochkonzentriert. Es geht um komplexe Abiturinhalte, die jeder Schülergeneration immer wieder Kopfzerbrechen bereiten. Vor den acht Schülerinnen und Schülern steht ein junger Dozent, Dzemal Morankic, der die motivierte Gruppe für die anstehenden schriftlichen Abitur-Prüfungen fit macht, Zusammenhänge wieder und wieder erklärt und ihnen damit auch die Angst vor den Lerninhalten nimmt. Morankic ist ein junger Mann, der die seltene Gabe besitzt, in Mathe und Physik selbst schwierigste Sachverhalte so erklären zu können, dass man sie versteht. Er kennt die Probleme beim Erschließen des Stoffs und kann – dank einer überschaubaren Gruppengröße – auch individuell auf die Heranwachsenden eingehen.

Dzemal Morankic erklärt mathematische und physikalische Zusammenhänge

„Eine solche Lehrkraft ist ein Geschenk des Himmels“, sagt Alexander Tomisch, der das Projekt Rückenwind an der vhs Pfullingen verantwortet. Dabei hatte Pfullingen nie einen Mangel an qualifizierten Kräften. „Der Bereitschaft in der Bevölkerung, sich für die Schülerinnen und Schüler einzubringen und die durch Corona entstandenen Defizite aufzuholen, ist hier in der Stadt bemerkenswert. Ob nun Lehrkräfte, Muttersprachler der modernen Fremdsprachen, diplomierte Ingenieure, promovierte Physiker oder sogar Professoren von Hochschulen – wir haben eine beeindruckende Qualität an Dozentinnen und Dozenten, die zumeist auch noch langjährige pädagogische Praxis mitbringen“, freut sich Tomisch.

Durch solch hochkarätige Unterstützung und den reibungslosen Ablauf sind fruchtbare Partnerschaften entstanden, über die auch die Stadt Pfullingen sehr froh ist. „Das nun alle unsere allgemeinbildenden Schulen mit der vhs kooperieren und die meisten auch schon von Beginn an dabei waren, zeigt, dass die Schulen alles für ihre Schülerinnen und Schüler herausholen wollen“, erläutert Jana Ziehme-Pfau, die von städtischer Seite als Fachbereichsleitung für Bildung und Sport alle Einrichtungen verwaltet, und setzt hinzu: „Mit über 50 Rückenwindkursen und Ferienangeboten allein im Laufe dieses Schuljahres konnten wir einer beeindruckenden Anzahl von Schülerinnen und Schülern helfen, ihre Rückstände aufzuholen.“

Dass das durch die vhs auf die Beine gestellte Zusatzangebot großen Nutzen bringt, bestätigen auch die Schulen. „Wir sehen absolut, dass den Schülerinnen und Schülern die Rückenwindkurse viel bringen und sich ihre Leistungen verbessern“, erklärt Sabine Störk. Die Pädagogin ist Abteilungsleiterin am Friedrich-Schiller-Gymnasium und verantwortet dort die Umsetzung aller Rückenwind-Angebote. Aus ihrer Sicht hat es sich als besonders hilfreich erwiesen, dass neben den klassischen Hauptfächern auch weitere Themen abgedeckt werden. „Separate Angebote wie „Lernen lernen“ sind ein wichtiger Baustein, damit sich überhaupt schulischer Erfolg einstellen kann. Für derlei Angebote zusätzliche Ressourcen zu haben, hat unsere schulinterne Arbeit ganz hervorragend unterstützt.“

Die Schülerinnen und Schüler selbst können im Gespräch klar angeben, weshalb sie die Rückenwind-Veranstaltungen schätzen. So hat mancher Dozent aus der Praxis eine ganz andere Art zu erklären und trifft damit bei einigen den Nerv, oder kann Bezüge von theoretischen Inhalten zur praktischen Anwendung herstellen, was ebenfalls begeistert. Als die Sprache auf Dzemal Morankic fällt, kommen die anwesenden Schülerinnen und Schüler regelrecht ins Schwärmen. „Er spricht einfach unsere Sprache, er erklärt es verständlich“, sagt Silas Jirikovsky, der sich gut auf die Abiturprüfung vorbereitet fühlt.

Shaliyah Strano von der Wilhelm-Hauff-Realschule freut sich vor allem über die Geduld und das Verständnis des Dozenten. „Er erklärt es zur Not auch fünf Mal und sorgt so dafür, dass jeder mitkommt.“ Morankic ist natürlich glücklich über die Rückmeldungen. Dass seine Bemühungen Früchte tragen, die Schülerinnen und Schüler dazu zu bringen, ihre Möglichkeiten auszuschöpfen, ist sein erklärtes Ziel und das ist ihm nachweislich vollauf gelungen. Vielleicht sorgt bei ihm das Projekt Rückenwind zu einem beruflichen Umdenken hin zum klassischen Lehramt. Gemessen an den Beurteilungen seiner Schützlinge wäre es kommenden Schülergenerationen nur zu wünschen.

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