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Ergebnisse der Haushaltsbefragung liegen vor, auch RSB ist Thema

Pfullinger Mobilitätskonzept

Das Mobilitätskonzept PFULLINGEN 2035 soll die Mobilität der Bevölkerung zukunftsweisend aufstellen und bildet damit die Grundlage für verkehrliche Entscheidungen in den nächsten Jahren. Seit dem Frühjahr läuft dafür bereits die wichtige Bestandsaufnahme, die alle Verkehrsbereiche unter die Lupe nimmt. So hat die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Fachbüro BS Ingenieure seit Februar in Summe zwei Verkehrserhebungen durchgeführt, drei Stadtteilspaziergänge in unterschiedlichen Pfullinger Wohngebieten veranstaltet, zwei Trassenspaziergänge entlang der potentiellen Verläufe der Regionalstadtbahn angeboten und in drei Expertenrunden Fachleute angehört. Begleitet wurde das Ganze durch das Fachforum Mobilität, in welchem Fachexperten und einige ausgewählte Personen aus der Stadtgesellschaft vertreten sind.

Herzstück dieser ausführlichen Bestandsaufnahme der Pfullinger Verkehrsströme und der künftigen Bedarfe war und ist die breite Bürgerbeteiligung. Hierzu fand am 10. März 2022 ein Bürgerforum statt. Dabei konnten die Anwesenden verkehrssystembezogen ihre Meinungen und Anregungen abgeben und darlegen.

Als weiteren wichtiger Baustein gab es vom 14. März bis 30. April 2022 eine umfangreiche Haushaltsbefragung. Alle Pfullingerinnen und Pfullinger waren aufgerufen, sich daran zu beteiligen – 1.894 haben dies getan, also gut 10 Prozent der Einwohnerschaft.

Im Oktober sind bereits die vorläufigen Befragungsergebnisse dem Pfullinger Gemeinderat vorgestellt worden. Die finale Präsentation wird nun auch der Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Hier kann die Auswertung der Haushaltsbefragung in pdf-Form heruntergeladen werden. Auf knapp 70 Folien können sich die Pfullingerinnen und Pfullinger so selbst ein Bild davon machen, welche Muster, Schwerpunkte oder auch Verbesserungsvorschläge die Befragung zutage gefördert hat.

Nur ein Einblick sei bereits an dieser Stelle vorweggenommen: Auf die letzte Frage des Bogens nach der strategischen Ausrichtung, die das Mobilitätskonzept der Stadt Pfullingen haben sollte, gaben 24 Prozent die Priorität Fußverkehr (inkl. Rollatoren), 36 Prozent die Priorität Radverkehr, 14 Prozent die Priorität Motorisierter Individualverkehr, und schlussendlich 26 Prozent die Priorität Öffentlicher Verkehr an. Das unterstreicht die Breite, die das Mobilitätskonzept abbilden und damit alle Verkehrsbereiche bündeln soll.

Anfang des kommenden Jahres wird die Bestandsaufnahme endgültig abgeschlossen sein und auch die Ergebnisse der Verkehrszählungen, der Stadtteilspaziergänge und der Expertengespräche beinhalten. Danach kann das Mobilitätskonzept in seine zweite Phase eintreten: Nach der Bestandaufnahme des Verkehrs 2022 geht es dann an die Verkehrsprognose für 2035, also die Diskussion der Lösungen und Zukunftskonzepte.

Vor dem Eintritt in diese zweite Phase wird der aktuelle Stand des Konzeptes aber zunächst Thema im Gemeinderat sein. Dort sollen die gesammelten Ergebnisse der Befragungen, Begehungen und Expertengespräche debattiert werden. Ebenso wird die Verwaltung ihre Einschätzung der Resultate zur Diskussion stellen. Einen der Schwerpunkte sieht Stefan Wörner dabei auch auf der Regionalstadtbahn, der in der Haushaltsbefragung einige Fragen gewidmet waren: „Das Mobilitätskonzept soll ein Strategiepapier für die Pfullinger Stadtplanung ergeben“, so der Bürgermeister. „Unser Ziel muss daher sein, die dort formulierten Pfullinger Interessen aktiv in die Planungen der RSB einzubringen. Wir sollten die Chance, die sich uns bietet, nutzen und mitreden.“

Parallel zum Mobilitätskonzept wird also eine aktive Auseinandersetzung mit den beiden Trassenalternativen im Gemeinderat erfolgen. Ziel ist, die Interessen der Stadt Pfullingen als formulierte Stellungnahme in die Vorplanung für beide Trassenvarianten mit einzubringen.  In der Haushaltsbefragung erklärten 53 Prozent der Befragten die Innenstadttrasse für ihre bevorzugte Variante, 30 Prozent präferierten die alte Bahntrasse – 17 Prozent konnten sich für keine der beiden begeistern. Für Bürgermeister Stefan Wörner ist das allerdings noch keine Vorentscheidung. „Auch wenn für mich eindeutig die Vorteile der Innenstadttrasse für Pfullingen überwiegen, gilt es in der Vorplanung, beide Trassen einer vertieften Untersuchung zu unterziehen. Es handelt sich um komplexe Fragestellungen, die von uns verlangen, dass wir viele Faktoren gleichzeitig im Blick behalten.“

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