Fachwerkhäuser in der Innenstadt

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Gründung eines Wohnbauunternehmens - Die Stadt baut bald selbst


Die Stadt Pfullingen wächst. Das sorgt für Druck auf dem Wohnungsmarkt, da immer kleiner werdende Haushalte auf immer größeren Wohnflächen leben. Gleichzeitig sind Bauplätze rar – auch in der Echazstadt steigen dadurch die Preise. Die Versorgung der Bevölkerung mit bezahlbarem Wohnraum gehört deswegen zu einem der wichtigsten Anliegen kommunaler Daseinsvorsorge. „Da die Privatwirtschaft aufgrund fehlender Anreize beim sozialen Wohnungsbau tendenziell ausfällt, wollen und müssen wir als Kommune selbst vorangehen – noch mehr als wir das bereits jetzt tun“, betont Bürgermeister Stefan Wörner.

Mit der Sozialquote von 25 Prozent für sozialgebundenen und bezahlbaren Wohnraum nimmt die Stadt schon jetzt Einfluss, ebenso mit dem kommunalen Vorkaufsrecht und den städtebaulichen Vorgaben, die die Stadt bei neuen Bauprojekten einbringen kann. Da diese Instrumente alleine nicht ausreichen, um den gewünschten Ausgleich auf dem Pfullinger Wohnungsmarkt zu erreichen, soll ab 2023 ein kommunales Wohnbauunternehmen an deren Seite treten. Der Gemeinderat hat dafür in der vergangenen Woche grünes Licht gegeben. Der finale Gründungsbeschluss soll dann im Herbst fallen, wenn Wirtschaftsplan und Betriebssatzung vorliegen.

Aufgabe des Eigenbetriebs „Wohnungsbau Pfullingen“ wird sein, neue städtische Mietwohnungen zu schaffen sowie die Bestandswohnungen zu erhalten und zu verbessern. Er übernimmt also die wohnungswirtschaftlichen Aufgaben – Neubau, Verwaltung und Betrieb von Wohnraum – im Zusammenhang mit den städtischen Mietwohnungen. Die Stadt wird alleiniger Inhaber des Wohnbauunternehmens sein. Die Übertragung der bereits bestehenden städtischen Wohnungen soll spätestens zum Jahr 2024 erfolgen. „Der Vorteil bei der Betriebsform eines Eigenbetriebes liegt darin, dass die Grundstücke und Gebäude dauerhaft in städtischer Hand verbleiben und das Vermögen langfristig für die Stadt gesichert ist“, erklärt Stefan Wörner.

Mit dem Wohnbauunternehmen will die Stadt nicht nur für mehr und für günstigeren Wohnraum sorgen. Auch auf der Integration von sozialen Gruppen wie Zuwanderern, Geflüchteten und anderen Bevölkerungsgruppen, die auf dem freien Immobilienmarkt sonst wenig bis gar keine Chance haben, liegt ein besonderer Fokus – ebenso auf der Verhinderung von Obdachlosigkeit.

Der aktuelle städtische Wohnungsbestand stellt sich als breit gefächert dar und soll nach dem Willen der Verwaltung nun ausgebaut werden. Insgesamt besitzt die Stadt Pfullingen knapp über 100 Gebäude, dazu zählen auch öffentliche Gebäude wie Schulen, Hallen oder die Rathäuser. Von den 100 Gebäuden sind 40 reine Wohngebäude.

In diesen 40 Gebäuden sind 175 Wohneinheiten mit rund 10.000 Quadratmetern Wohnfläche untergebracht. Knapp 300 Menschen leben in diesen Wohnungen, die in ihren Größen breit gefächert sind. Die jährlichen Mieteinnahmen liegen aktuell bei rund 700.000 Euro, die Benutzungsgebühren bei rund 500.000. Die gute Durchmischung von Wohnungsgrößen bringt eine gute soziale Durchmischung in den Gebäuden und Quartieren mit sich. Das Wohnbauunternehmen soll diesen Bestand weiter ausbauen.

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