Alles für den sicheren Schulweg:
Nach über sechs Wochen Sommerferien stand für die Schülerinnen und Schüler in Pfullingen am Montagmorgen wieder Unterricht auf dem Stundenplan. Damit der Schulstart, oder vielmehr der Weg dorthin, sicher vonstattengehen konnte, waren Veysel Damar und Horst Mayer vom städtischen Vollzugsdienst im Einsatz. Ab 7.30 Uhr zeigten sie in der Schloßstraße Präsenz und bewahrten die Grundschüler vor den Gefahren durch das hohe Verkehrsaufkommen. Das entsteht allerdings weniger durch Durchgangsverkehr als durch die sogenannten Elterntaxis, mit denen die Kinder möglichst nah an die Schule gefahren werden sollen. Doch die Parkplätze vor dem Rot-Kreuz Haus sind begrenzt und die Zufahrt so eng, dass nur selten zwei Autos aneinander vorbeipassen. Ausweichmanöver über den Gehweg, eiliges Durchfahren oder das Halten in der Feuerwehrzufahrt sind die Folge – und sind das, was Veysel Damar und Horst Mayer verhindern möchten.
Am Montagmorgen ist ihnen das gelungen. Um aber einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen, müssen sie regelmäßig wiederkommen – morgens, mittags und manchmal auch nachmittags. Ihre Präsenz wirke auf jeden Fall, berichtet Damar. „Es gibt einen Lerneffekt“, sagt er und erzählt von einer Mutter, der er hier selbst einmal einen Strafzettel ausstellen musste. Heute bringe sie ihre Kinder zu Fuß in die Schule. Viele Eltern wissen die Arbeit des Vollzugsdienstes zu schätzen und danken den beiden Beamten. Und auch einige Kindern lächeln und grüßen beim Vorübergehen. „Die Kollegen leisten hier eine wichtige Arbeit, jetzt zum Unterrichtsbeginn und das ganze Schuljahr über“, sagt Bürgermeister Stefan Wörner. „Die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler hat höchste Priorität und ich danke allen, die sich dafür einsetzen.“
An der Uhlandschule hat sich Hartmut Lutz bereit erklärt, ehrenamtlich für die Sicherheit auf dem Schulweg zu sorgen. In den ersten Tagen des neuen Schuljahres ist der Pfullinger morgens und mittags vor Ort und achtet als Schülerlotse vor allem darauf, dass sich am Überweg direkt vor der Schule alle an die Ampelphasen halten. Wegen der Baustelle auf der Marktstraße braucht es hier momentan länger, bis es grün leuchtet – manchen dauert es zu lang. Es seien aber weniger die Schülerinnen und Schüler, die über Rot gehen würden, sondern Erwachsene, berichtet Lutz. Um zu verhindern, dass sich die Kinder ein schlechtes Vorbild nehmen, hat er sich direkt an der Ampel postiert und weist die Ungeduldigen darauf hin.
„Es hat schon eine Wirkung, wenn hier jemand mit Warnweste steht“, erzählt er. Und das Feedback sei ganz positiv, auch von den Autofahrern, die selbst lange an der Ampel warten müssen und ihn gelegentlich mit einem Daumen-hoch durchs Fenster grüßen. Hartmut Lutz hatte sich in der vergangenen Woche spontan unter einem Facebook-Post von Stefan Wörner als ehrenamtlicher Schülerlotse zur Verfügung gestellt. Auch da war es bereits um das Thema der sicheren Schulwege gegangen. „Dass Hartmut Lutz so kurzfristig die Initiative ergriffen und sich bei uns gemeldet hat, finde ich absolut großartig“, lobt der Bürgermeister. „Mein Dank und meine Anerkennung für dieses Engagement.“
Die ganze Aktion sei darüber hinaus ein gutes Beispiel für das Zusammenwirken von Verwaltung und Bevölkerung, so der Bürgermeister. „Das soll in Sachen Schulwege auch weiter so gehen, denn die Schloßstraße und der Überweg vor der Uhlandschule sind nicht die einzigen beiden Stellen, wo wir uns um die Sicherheit unserer Schülerinnen und Schüler kümmern müssen – sei es durch unsere Beamten, ehrenamtliche Unterstützer oder auch bauliche Maßnahmen, wo diese geboten sind.“
Foto: Horst Mayer vom Gemeindevollzugsdienst regelt das hohe Verkehrsaufkommen in der Schloßstraße vor Schulbeginn.